Wohin steuert die Südtiroler Sparkasse?
Kunden und Kleinaktionäre erwarten sich Antworten von der Aktionärsversammlung



Viele Kunden und Kleinaktionäre der Sparkasse sind besorgt und ärgern sich über die Entwicklung bei der Sparkasse. So wurden in den letzten Monaten und Wochen zahlreiche VerbraucherInnen in den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale landauf landab vorstellig, um vor allen ihren Missmut über die Geschäftsgebarung und mangelnden Leistungen der anscheinend gut bezahlten Manager auszudrücken (600.000 Euro für den Generaldirektor?).

Dabei wurden vor allem in folgenden Bereichen große Defizite festgestellt:

1. Allem voran die noch immer ungelöste Angelegenheit der Obergrenze beim Aktienverkauf: die Sparkasse erlaubt den Verkauf von maximal 50 Aktien auf einmal. Letzthin wurde bekannt, dass die Sparkasse plant, Aktien im Wert von 10 Millionen zurückzukaufen, ohne dass Genaueres über das Limit für die einzelnen Operationen erwähnt worden wäre. Es bleibt also eine starke Einschränkung des Verkaufsrechts der Kleinaktionäre bestehen. Die Kleinaktionäre verlangen daher, dass diese absurde Beschränkung abgeschafft wird, auch angesichts der Tatsache, dass vielen von ihnen bei Vertragsabschluss versichert worden war, die Investition sei jederzeit kurzfristig liquidierbar.

2. Verschiedene Mitglieder der Sparkasse beklagen sich, dass sie dazu verleitet wurden, Ende 2012 eine Kapitalerhöhung zu zeichnen, auf der Basis eines Halbjahresgewinns von 18 Mio. Euro, während der tatsächliche Jahresgewinn dann am Jahresende „nur“ 7,6 Mio. Euro ausmachte. War diese enorme Differenz der Führungsriege der Sparkasse bei Abschluss der Kapitalerhöhung, also zum 07.12.2012, bereits bekannt?

3. Kleinaktionäre beklagen die mangelnde Transparenz betreffend die von der Banca d’Italia im Jahr 2012 verhängten Strafen in Bezug auf die Finanzierungsgesellschaft der Sparkasse, die Raetia SGR.

4. Gänzlich zu klären ist die Entwicklung des Immobilienfonds „Dolomit“ und die Aussichten. Die VZS hat bereits gerichtliche Schritte eingeleitet, um eventuelle Verantwortlichkeiten bei der Platzierung der Quoten feststellen zu lassen.

Die Kunden erwarten sich zur Wahrung ihrer Rechte von der Leitung der Bank auch anlässlich der Aktionärsversammlung am 30. April entsprechende Antworten. Sie haben kein Verständnis dafür, dass sie im Regen stehen gelassen werden und dass sich die Bank auf ihre Kosten bereichert. Diesbezüglich wurde die Verbraucherzentrale ersucht, die Anlegerinteressen zu vertreten und zu verteidigen.


Medien-Information
Bz, 24.04.2013