Versicherungsdarlehen

Die Lebensversicherung als Kreditfinanzierung

Was tun, wenn Ihnen ein „Finanzvermittler“ eine Lebens-versicherung als Vorfinanzierung eines Bauspardarlehens anbietet?

Grundsätzlich ist Vorsicht geboten.

Bauspardarlehen können über eine Lebensversicherung finanziert werden (Versicherungsdarlehen). Der Kunde zahlt dabei die Zinsen des Darlehens und parallel die Prämie der Lebensversicherung. Das Darlehen wird am Ende der Laufzeit durch die Summe aus der Kapitallebensversicherung getilgt. Darlehen und Lebensversicherung werden im Normalfall zeitgleich abgeschlossen und genauestens aufeinander abgestimmt, was die Höhe der Beträge, der Zinssätze und die Laufzeiten betrifft, damit am Ende die Höhe der Versicherungssumme auch tatsächlich in der Lage ist, die Darlehenssumme zu decken.

Der Haken:

  • Sie haben die doppelten Spesen, einmal die Zinsen für das Darlehen und zum zweiten die Kosten des Lebensversicherungsvertrages.
  • Die Auszahlung der Lebens-Versicherungssumme ist nur bis zu einem bestimmten Punkt garantiert (vertraglich festgelegte Mindestgarantien) und es besteht die Gefahr, dass Sie am Ende vor einem Finanzierungsloch stehen, weil die Versicherung weniger Geld auszahlt als ursprünglich geplant.
  • Das Darlehen wird erst am Ende der Laufzeit getilgt, d.h. Sie zahlen vom ersten bis zum letzten Tag Zinsen auf das gesamte Darlehenskapital.
  • Vergleichsrechnungen der Ver-braucherzentrale NRW haben ergeben, dass Versicherungs-darlehen im Vergleich zu Annuitätendarlehen immer teurer sind.

Unser Tipp:

Schließen Sie keine kapitalbildende Lebensversicherung ab, um in Zukunft damit ein Bauspardarlehen zu finanzieren, schon gar nicht wenn Sie zum heutigen Zeitpunkt noch nicht wissen, wann und in welcher Höhe Sie das Darlehen benötigen. Eine Fehlkalkulation ist in solchen Fällen vorprogrammiert.

In vielen Fällen entpuppen sich solche Angebote lediglich als Vorwand, um einen Kapitallebensversicherungs-Vertrag zu verkaufen.



Infoblatt VA31, Stand 01-2010